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Schulzeit zwischen Luftalarm und Kinderlandverschickung

Inge B. wurde 1932 in Bayern geboren, hatte im Zweiten Weltkrieg (1) mit Eltern und Bruder in Krefeld in Nordrhein-Westfalen gelebt. Dort konnte sie wegen der Zerbombung nur sporadisch Schulen besuchen, auch mal bei Verwandten oder den Großeltern in Dresden. Der Krieg mit den Bombenangriffen bestimmte das Leben.

Foto: Barara H.


Mogelpackung Schultüte

Meine Einschulung 1939 in die Volksschule sollte am 20. April sein. Da es aber Hitlers (2) 50. Geburtstag war, begann die Schule erst am 21. April 1939. Ich ging in Uerdingen (3) in die Schule, da war der Weg zur Schule einfacher.

Meine Mutter brachte mich an meinem ersten Schultag in die Schule. Abgeholt wurde ich von unserem Pflichtjahr-Mädchen (4), das meine Mutter wegen der Geburt meines Bruders als Hilfe bekommen hatte. Die jungen Mädchen mussten zu der Zeit nach dem Schulabschluss ein Pflichtjahr absolvieren. Aber dieses Mädchen war nicht lange bei uns, sie hatte zwei linke Hände und meine Mutter kam auch alleine mit zwei Kindern und dem Haushalt gut zurecht.

Symbolfoto: Alexas_Fotos/Pixabay


Meine Großmutter hatte mir einen Tornister geschenkt, der hinten ein kleines Schildchen hatte für den Namen, wie es in Sachsen üblich war. Hier im Rheinland war das aber nicht so, deswegen wurde ich gehänselt. Aber ich wehrte mich. Ich hielt meinen Tornister fest am Riemen und während ich mich drehte, schleuderte ich ihn um mich. So gab es manche „Prügeleien“. Ich ließ nichts anbrennen.

Brillenträger schlägt man nicht

Es war das erste Schuljahr der Koedukation, das heißt, Jungen und Mädchen, evangelisch oder katholisch, waren gemeinsam in der Klasse.

Unsere Lehrerin war allerdings katholisch. Sie war ein „altes“ Fräulein und hieß Petronella S. Wir waren nur fünf oder sechs Protestanten in der Klasse, denn damals war das Rheinland überwiegend katholisch. Und die waren nicht die Dummen. Unserer Lehrerin gefiel es gar nicht, dass ausgerechnet die Protestanten immer aufpassten und den Finger hoben.

Einen Rohrstock gab es bei uns nicht. Einmal wurde ich allerdings nach vorne gerufen. Was ich angestellt hatte, weiß ich weiß gar nicht mehr. Ich trug zu der Zeit schon eine Brille. Meine Lehrerin nahm sie mir also von der Nase, verpasste mir eine Ohrfeige und setzte mir die Brille anschließend wieder auf. Das war doch sehr rücksichtsvoll.

Wir Mädchen gingen damals mit Schürze zur Schule. Um den Hals hatte ich meine Brottasche gehängt. An den Inhalt meiner Schultüte kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich weiß aber, dass ich ein wenig enttäuscht war, dass sie nicht bis unten in die Spitze gefüllt war. Nur im oberen Teil fand ich etwas.

Wir hatten eine Schiefertafel, auf der wir zuerst die Sütterlin-Schrift lernten. Einmal wollte ich meine Hausaufgaben besonders schnell erledigen, weil so schönes Wetter war und ich draußen spielen wollte.

Aber meine Mutter rief mich wieder zurück. Sie fragte mich: „Was hast du denn da geschrieben?“ Ich sollte eigentlich eine Seite mit dem Wort „Knochen“ schreiben, hatte aber „Konchen“ geschrieben. Also wurde alles wieder weggewischt und neu geschrieben!


Betreutes Reisen

Zum Ende des Jahres 1940 begannen die Kinderlandverschickungen (5). Dabei wollte ich sehr gerne mitmachen. Meine Eltern hatten nichts dagegen und so ging es für sechs Wochen bis Ende September nach Anklam in Pommern. Da meine Eltern zum Zeitpunkt der Rückreise in Dresden waren, sollte ich zum Ende dorthin reisen.

Ich bekam ein Schild mit meinem Namen um den Hals gehängt, wurde in den Zug gesetzt und die Reise ging los. Ich musste zigmal umsteigen, an jedem Bahnhof wurde ich von Damen des NSV („Nationalsozialistische Volkswohlfahrt“, 6) betreut.

Auch in Berlin musste ich umsteigen. Dort fuhr ich das erste Mal mit der U-Bahn. Die fuhr vom Stettiner Bahnhof zum Anhalter Bahnhof. Dort stand der Zug, der mich nach Dresden bringen sollte. Aber ich saß im falschen Zug. Eigentlich sollte ich im Schnellzug fahren, ich saß aber im normalen Personenzug. So warteten meine Eltern in Dresden, der Schnellzug kam an, aber ich war nicht drin. Daraufhin teilten sich meine Eltern auf, einer wartete am Bahnhof Neustadt, der andere dahinter am Hauptbahnhof, da sie ja nicht wussten, wo ich war.

Als mein Zug in Neustadt hielt, traf ich meine Mutter. Sie war völlig aufgelöst. Sie lief auf mich zu und umarmte mich weinend, was ich natürlich gar nicht verstand. So kam ich doch noch heil zurück von meiner ersten Kinderlandverschickung und besuchte zunächst wieder die Volksschule in Uerdingen.

Landleben in Niederschlesien

Im Februar 1941 war meine nächste Kinderlandverschickung, zu der ich mich gemeldet hatte. Es ging für zehn Monate nach Altkranz bei Glogau in Niederschlesien und dort lernte ich das richtige Landleben kennen. Es gab einen Dorfweiher, durch den die Kühe getrieben wurden. In dem lernte ich schwimmen. Ein Meier (7) verwaltete den großen Gutshof.

Symbolfto: Barbara H.

In der einzigen Volksschulklasse wurden alle Jahrgänge von einem Lehrer gleichzeitig unterrichtet. Solange wir unsere Aufgaben lösten, ließ er zum Beispiel die anderen Kinder singen, während er sie mit der Geige begleitete. In diesem Schuljahr mussten wir uns von der Sütterlin-Schrift auf die lateinische Schrift umstellen.

Ich lebte dort auf einem kleinen Bauernhof, es war die Schmiede des Dorfes, die aber nicht mehr in Betrieb war, weil die Männer im Krieg waren. Die junge Frau, erst dreiundzwanzig Jahre alt, und die Mutter des Bauern waren dort alleine mit zwei Kühen, Schweinen, ein paar Enten und Hühnern. Dort habe ich viel über das Landleben gelernt, bin mit auf die Felder gefahren, konnte Gerste, Hafer und Weizen unterscheiden.

Nach der Kartoffelernte wurde das Feld nochmal umgepflügt, der Pflug von zwei Kühen gezogen. Ich lief dann mit Holzlatschen und einem Eimer hinterher, um die letzten liegengebliebenen Kartoffeln einzusammeln. Von den Lindenbäumen wurden die Blüten gesammelt und Tee daraus gemacht. Das Essen war sehr einfach.

Ab 1943 besuchte ich zunächst wieder die Volksschule in Uerdingen. Am Ende des Schuljahres mussten wir uns auf dem Schulhof ordentlich in Reihen aufstellen. Eine Fahne wurde hochgezogen, dann wurde erst das Deutschlandlied und danach das Horst-Wessel-Lied (8) gesungen. Der Arm wurde lahm, denn wir mussten die ganze Zeit den Arm zum Hitlergruß ausgestreckt hoch halten. Anschließend wurden wir in die Sommerferien verabschiedet.

Bombenangriff auf Krefeld Juni 1943

Während des Krieges sah ich glücklicherweise keine brennenden Häuser. Auch Tote sah ich nie. Wenn Alarm war, saßen wir alle im Keller. Manchmal blieb mein Vater an der Haustür stehen und guckte, was passierte. In Linn lag eine 8,8 Flak Batterie (9). Wenn die anfing zu bollern, dann wussten wir, die Bomber sind über uns. Einmal kam Vater runter zu uns in den Keller gelaufen, war vor Schreck ganz weiß um die Nase und sagte: „Heute ist Krefeld dran!“. Das war dann der große Bombenangriff vom 21. auf den 22. Juni 1943.

Als der Alarm vorbei war, sah man, wie der Himmel anfing rot zu werden vom Feuer. Am nächsten Morgen – als wäre nichts passiert – schien die Sonne, ein leichter Wind wehte. Es war ein schöner warmer Sommertag. Doch als wir nach draußen gingen, rieselten graue Ascheflocken vom Himmel herunter. Die Flammen hatten das verbrannte Papier aufsteigen lassen, das jetzt auf uns herabregnete.

Schule in Dresden

Wir besuchten Verwandte in Dresden, fuhren zu einer Schwester meiner Mutter. Dort wurde beschlossen, dass ich in Dresden bleiben sollte, um ein Gymnasium zu besuchen. Ich blieb bei Tante Lani und Onkel Fritz, die zwei Söhne hatten, die zu der Zeit schon erwachsen waren. Dort lernte ich auch Englisch.

In den Weihnachtsferien 1943 durfte ich nach Hause zu meinen Eltern fahren. Danach fuhr ich zurück nach Dresden. Dort wohnte ich dann bei meinen Großeltern väterlicherseits. Wir mussten zwar nie wirklich hungern, aber manchmal, wenn es nichts gab, aßen wir einfach ein Brot mit Senf. Oder meine Großmutter hielt eine Brotscheibe unters Wasser, so dass sie feucht war. Darauf streute sie noch etwas Zucker. Das war lecker! Als Kind war ich verrückt danach!

Damals fielen auch schon Bomben auf Dresden. Als Kind konnte ich die Motorengeräusche der deutschen von den ausländischen Flugzeugen unterscheiden. Einmal warnte ich meine Großmutter, als ich ein ausländisches Flugzeug hörte. Keine 300 Meter entfernt ging dann eine Bombe runter.

Großer Bombenangriff auf Dresden 1944: Vater holte mich zurück

Es war inzwischen Sommer 1944. Aber als Kinder machten wir uns wenig Gedanken um den Krieg oder das, was mal wird. Mein Vater aber hatte sich durchaus damit beschäftigt. Er sah wohl, dass der Krieg verloren ging und es nicht gut ausgehen würde. Deshalb beschloss er: „Ich hole das Kind zurück.“


Symbolfoto: Moritz320/Pixabay


Allerdings konnte man ja zu der Zeit nicht einfach mit dem Zug irgendwohin fahren. Es hieß ja: „Die Räder müssen rollen für den Sieg!“. Also, wie er es schaffte, eine Genehmigung für die Zugfahrten zu bekommen, weiß ich nicht, aber er holte mich zurück. Und Dresden erlebte eine riesige Zerstörung.

Ende August 1944 ging ich wieder in Krefeld auf die Marianne-Rhodus-Schule, die sich ursprünglich am Kaiserplatz befand. Da das Gebäude von Bomben getroffen und zerstört war, fand der Unterricht in einem Haus auf der Marktstraße statt. Wegen ständigen Fliegeralarms saßen wir aber mehr im Bunker am Deutschen Ring als in der Schule. Kurze Zeit später, ich glaube im Oktober, wurden dann sowieso alle Schulen geschlossen.

Paternoster auf dem Kopf stehend fahren?

Ich wundere mich heute noch, dass meine Mutter sich nicht hatte anmerken lassen, wie besorgt sie vielleicht war, als zu der Zeit auch tagsüber Angriffe stattfanden. Ich musste ja auf dem Weg von der Schule nach Hause erst zum Bahnhof laufen, dann mit der Linie 6 zurückfahren zum Rheinhafen, bis ich heil zuhause ankam. Manchmal trödelte ich auch auf dem Weg. Im Hansahaus gab es damals noch einen Paternoster. Da ich sehr wissbegierig war, wollte ich sehen, wie es weiterging, wenn der Paternoster in der oberen Etage angekommen war. Ich dachte, jetzt stehst du gleich auf dem Kopf. Aber es rasselte nur, dann ging es wieder abwärts. Diesen Wissensdurst habe ich mir mein Leben lang erhalten.

Erich und das Ferkel

Nachdem die Schule geschlossen war, kam Ende des Jahres 1944 ein sehr kalter Winter. Wir wohnten in der Werkswohnung auf der Düsseldorfer Straße in der Nähe des Römer Sees. Vom Küchenfenster aus konnten wir die Straße bis nach Lank einsehen. So sah man auch immer rechtzeitig die Straßenbahn kommen und musste nicht an der Haltestelle warten. An dieser Kurve bei unserem Haus gab es eine Brücke über einen Bach.

Eines Tages, kurz vor Weihnachten, stand dort ein Fahrzeug von der Wehrmacht, ein Kübelwagen. Wir Kinder sahen, dass darin ein junger Mann saß, der sich wegen der Kälte in Decken eingehüllt hatte. In einem Sack hatte er ein lebendes Ferkel. Das erzählte ich meiner Mutti, die daraufhin hinausging. Sie bot dem jungen Mann an, zu uns ins Haus zu kommen. Aber er wollte nicht, denn er durfte sein Fahrzeug nicht verlassen und hielt Ausschau nach seiner Kolonne, mit der er nachts die Straße entlang gefahren war. Die Scheinwerfer des Autos hatten zur Verdunkelung damals nur ganz schmale Schlitze. Er war zu früh abgebogen und so vor die Mauer der Brücke gefahren. Deshalb hatte er den Anschluss verloren. Meine Mutter konnte ihn schließlich doch überreden, sich im Haus ans Fenster zu setzen, um nach seinen Kameraden Ausschau zu halten. Aber nachts ging er mit Decken und Wärmflaschen zurück ins Auto.

Das Ferkel hatten wir bei einem Bauern untergebracht. Der junge Mann hieß Erich, kam aus dem Saarland und war erst 18 Jahre alt. Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist und wie die Geschichte ausgegangen ist. Ich erinnere mich aber genau, dass er noch über Weihnachten bei uns war. An Heiligabend nahm meine Mutter den schluchzenden jungen Mann in den Arm und tröstete ihn. Das Ferkel blieb bei dem Bauern in Stratum, der es großzog.

Todesangst

Am 13. Februar 1945 fand der große Bombenangriff auf Dresden statt. Wenn mein Vater mich damals nicht aus Dresden zurückgeholt hätte, hätten meine Eltern bis weit in den Sommer hinein nicht gewusst, ob mir was passiert wäre. Wir wussten zwar, dass Dresden bombardiert worden war, aber nicht, was mit unseren Verwandten passiert war. Die Post gab es ja nicht und Telefon sowieso nicht, es waren Zettel, die irgendjemand mit über die grüne Grenze brachte, um Angehörige zu informieren.

Elf Tage später, am 24. Februar 1945, passierte ein schwerer Angriff auf Krefeld und war ganz furchtbar. Wir hörten die Bomben kommen, dann rappelte das Stahlblech vor den Fenstern. Wir waren im Luftschutzkeller, dort gab es ein Bettgestell mit einem Strohsack drauf. Teilweise hatten wir schon vorher ganze Nächte im Keller verbracht. Meine Mutter hatte uns Kinder im Arm. Aber da hatte ich das erste und ich glaube auch das einzige Mal wirklich Todesangst. Ich fragte mich, was jetzt wohl passieren würde. Und die Geräusche waren so schlimm!

Meine Eltern hatten darüber nachgedacht, ob wir bleiben oder fliehen sollten. Mein Vater kannte jemanden mit einem Lastwagen, da hätte man mehr Gepäck mitnehmen können. Oder man wäre mit kleinem Gepäck gegangen, jeder so viel wie er tragen konnte. Wir hätten über die Rheinbrücke gehen können, aber wohin? Mein Vater beschloss, dass wir hierblieben.

Wie es dann weiter ging, ist eine andere Geschichte...

(1) Als Zweiten Weltkrieg … (1939 – 1945) wird der zweite global geführte Krieg sämtlicher Großmächte im 20. Jahrhundert bezeichnet. In Europa begann er am 1. September 1939 mit dem von Adolf Hitler befohlenen Überfall auf Polen. … Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht endeten die Kampfhandlungen in Europa am 8. Mai 1945. … Über 60 Staaten auf der Erde waren direkt oder indirekt am Weltkrieg beteiligt, mehr als 110 Millionen Menschen trugen Waffen.


(2) Adolf Hitler war ein deutsche Politiker österreichischer Herkunft, der das sog. Dritte Reich nach dem Führerprinzip beherrschte. Er war seit 1921 Vorsitzender der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, von 1933 bis zu seinem Tod 1945 deutscher Reichskanzler ...


(3) Uerdingen ist ein Stadtteil und Bezirk der kreisfreien Stadt Krefeld am Rhein in Nordrhein-Westfalen.


(4) Das Pflichtjahr wurde 1938 von den Nationalsozialisten eingeführt. Es galt für alle Frauen unter 25 Jahren – sogenannte Pflichtjahrmädel/-mädchen – und verpflichtete sie zu einem Jahr Arbeit in der Land- und Hauswirtschaft. Es stand in Konkurrenz zum etablierten Landjahr sowie ab 1939 durch die Einführung des Reichsjugenddienstpflichtgesetzes zum etablierten Landjahr sowie ab 1939 durch die Einführung des Reichsjugenddienstpflichtgesetzes zum Pflichtdienst im Rahmen des Reichsarbeitsdienstes (RAD). Dies betraf vor allem jene Jugendlichen, die bis dahin keiner Parteijugendorganisation angehörten und zudem auch keine Berufsausbildung absolvierten. Die Zwangsverpflichtung im RAD erfolgte daher nach rein willkürlichen Richtlinien, ohne Rücksicht auf Interessen, Fähigkeiten oder Affinitäten jeglicher Art. Weder der Dienstort noch die Art der Tätigkeit standen dabei zur Auswahl.

Die Mädchen und Frauen sollten so auf ihre zukünftigen Rollen als Hausfrau und Mutter vorbereitet werden. Darüber hinaus konnte so in vielen Haushalten die fehlende Arbeitskraft der Männer, die als Soldaten im Krieg waren, kompensiert werden. … Ohne den Nachweis über das abgeleistete Pflichtjahr konnte keine Lehre oder anderweitige Ausbildung begonnen werden.

(5) Die Bezeichnung Kinderlandverschickung (KLV) wurde vor dem Zweiten Weltkrieg ausschließlich für die Erholungsverschickung von Kindern verwendet. Heute wird unter diesem Stichwort auch an die Erweiterte Kinderlandverschickung gedacht, bei der ab Oktober 1940 Schulkinder sowie Mütter mit Kleinkindern aus den vom Luftkrieg bedrohten deutschen Städten längerfristig in weniger gefährdeten Gebieten untergebracht wurden. … Dadurch sind wahrscheinlich über 2.000.000 Kinder versorgt worden …


(6) Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV), kurz NS-Volkswohlfahrt, wurde 1932 durch die Nationalsozialisten als eingetragener Verein gegründet …

Mit der Zeit bemerkte man --- dass mildtätige Leistungen bei der Bevölkerung ausgezeichnet ankamen und diese sich für die parteieigene Propaganda gut ausschlachten lassen konnte … Sie wurde bei der parteiamtlichen Anerkennung für „zuständig für alle Fragen der Volkswohlfahrt und Fürsorge“ erklärt.


(7) Der Begriff Meier bezeichnet ursprünglich einen Amtsträger des adligen oder geistlichen Grundherrn zur Verwaltung des Grundbesitzes, ab dem späteren Mittelalter auch einen Pächter oder selbständigen Bauern.


(8) Das "Lied der Deutschen", auch Deutschlandlied genannt, wurde von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben am 26.08.1841 auf Helgoland gedichtet. Seine dritte Strophe ist der Text der (heutigen) deutschen Nationalhymne. … Zur Zeit des Nationalsozialismus (1933 – 1945) wurde nur die erste Strophe gesungen, auf die danach stets das Horst-Wessel-Lied folgte. … Das ist ein politisches Lied, das zunächst (ab etwa 1929) ein Kampflied der SA war und etwas später zur Parteihymne der NSDAP avancierte. Es trägt den Namen des SA-Mannes Horst Wessel.


(9) Unter einer Flugabwehrkanone … , kurz Flak genannt, versteht man eine ursprünglich im Ersten Weltkrieg entwickelte Waffe, die zu Abwehr von Flugzeugen eingesetzt wird.

Auszug aus „Schwanengesang“, erzählt von Inge B.; aufgeschrieben von Birgit L.; bearbietet von Barbara H. (2023)

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