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Barbara und ihre Geschwister: Das Schicksal von Thea

Barbara, 1930 in Oberschlesien – heute Polen – geboren, hatte selbst keine Kinder, wuchs aber in einer Lehrerfamilie mit sechs Geschwistern, Neffen und Nichten auf. An deren Lebensläufen nimmt sie ihr Leben lang Anteil und ist in diese Familien fest integriert.


Auf ihrer Flucht vor den Russen landeten Barbara und Thea unter anderem in Königsdorf und fanden dort zeitweise Arbeit auf einem Bauernhof...

Symbolfoto: Kev/Pixabay


Meine Schwester Thea

In Oberschlesien lebte meine Familie auf einem kleinen Bauerndorf namens Gammau, das ein paar Kilometer von Ratibor (1) entfernt liegt. Ich war das vierte Kind meiner Eltern, es folgten drei weitere. Der Älteste war Gotthard, 1924 geboren, sechs Jahre älter als ich, und meine um zwei Jahre ältere Schwester Thea. Meine Schwester und ich waren in der Zeit des Verlassens unserer Heimat immer zusammen. Hier schildere ich ihr Leben:

Unser Vater war Schulleiter der kleinen Dorfschule, wo wir auch wohnten. Außerdem war er noch Amtsvorsteher, Standesbeamter und Schiedsmann für unser Dorf Gammau und für das kleinere Nachbardorf Silberkopf. Er stammte aus einer Familie mit vierzehn Kindern, die auf einem großen Hof mit einer Jagd lebten; dadurch hatten wir viele Cousins und Cousinen, Onkel und Tanten. Meine Mutter war Hausfrau.

Schulbesuch

Es war 1941, mitten im Krieg (2), als ich nach dem Besuch der Volksschule in eine weiterführende Schule gehen wollte.


Thea, zwei Jahre älter als ich, ging bereits ins Lyzeum in Ratibor. Und weil es von unserem Dorf aus keinen öffentlichen Personennahverkehr gab, mussten wir eine Pension in der Stadt finden. Thea hatte bisher in der Familie eines Bruders meiner Mutter gewohnt, bei Onkel Karl und Tante Trudel, aber der Tante wurde es zu viel Arbeit; zwei ihrer Söhne waren als Soldaten im Krieg, einer wurde als vermisst gemeldet, der andere, Hubert, kehrte nach Hause zurück. Vater fand eine Unterkunft für Thea und mich bei einer Dame, Ende 40. Sie war die Tochter eines Bahnbeamten, nach dessen Tod sie eine kleine Waisenrente bezog. Um ihr bescheidenes Einkommen aufzubessern, vermietete sie eines der Zimmer ihrer kleinen Wohnung, die nur aus einer Küche und einem Zimmer bestand. Darin standen ein Bett, eine Couch, ein Schrank, ein Tisch und ein Waschtisch mit Schüssel und Kanne. Es gab sogar eine Toilette mit Wasserspülung.


Die „Hausherrin“, Fräulein L., schlief in der Küche. Thea und ich bezogen das Zimmer. Thea schlief im Bett, ich auf der Couch. Die Schulaufgaben mussten wir häufig in der Küche machen, denn unser Zimmer ließ sich nicht beheizen.

Als 1944 in unserer Schule ein Lazarett eingerichtet wurde, mussten Thea und ich in das Jungen-Gymnasium, wo es dann Schichtunterricht gab. Das bedeutete, dass wir einen weiteren Weg zur Schule hatten als vorher zum Lyzeum. Aber wir hatten ja unsere Fahrräder, mit denen wir auch an den Wochenenden nach Gammau, unser Heimatdorf, fuhren.


Wir mussten weg

Als Anfang 1945 die russische Armee immer näher rückte, musste unsere ganze Familie unser Dorf verlassen, nur die Bauern sind geblieben. Erst ging es per Pferdewagen los, dann mit einer Art Flüchtlingszug weiter in Richtung Dresden. Unsere Reise führte uns über Neustadt, wo noch viele Verwandte meines Vaters lebten. Mein Vater entschied: „Wir fahren nicht weiter, wir steigen in Neustadt aus und fahren zu meinen Geschwistern. Das sind Bauern, und es gibt bei ihnen immer was zu essen. Wer weiß, wo wir sonst landen.“ Wenn wir damals mit dem Zug weiter nach Dresden gefahren wären, hätten wir am 13. Februar 1945 die Bombardierung Dresdens miterlebt oder nicht überlebt.


Noch einmal zurück nach Gammau

Thea, inzwischen 17, und ich langweilten uns, vermissten unsere Freundinnen. Mutter hatte eine Backschüssel in Gammau vergessen und Thea und ich waren bereit, sie zu holen. Noch fuhren die Züge ja. Als meine Mutter ein paar Tage später unsere Fahrräder vermisste, fuhren Thea und ich noch einmal zurück nach Gammau, doch jetzt war alles anders.

Es hatte einen Flugzeugabsturz auf einem Bauernhof gegeben, unser Bruder Gotthard hatte einen Splitter ins Auge bekommen und sein Augenlicht verloren. Wir wussten aber nicht, in welches Lazarett unser Bruder gebracht worden war und verbrachten dort einige Tage der Ungewissheit. Die deutschen Soldaten, die das Schulgebäude samt unserer Wohnung belegt hatten, rieten uns bei unserer Ankunft, in Gammau zu warten, bis klar war, wo Gotthard war. Wir schliefen in dem kleinen Zimmer hinter der Küche unserer Wohnung. Doch die russische Armee rückte soweit vor, dass eine Rückkehr zu den Eltern unmöglich wurde. In Gammau war eine Feldküche stationiert, von der aus das Essen an die Front gebracht wurde. Die dort stationierten deutschen Soldaten aus einer bayerischen Division empfahlen uns, nach Bayern zu flüchten und gaben uns ihre Heimatadressen.


Und wieder mussten wir weiter

Es folgte eine lange Flucht, doch das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls ging es über die tschechische Grenze, nach Wien, Regensburg, München und nach Wolfratshausen am Starnberger See, schließlich weiter nach Königsdorf zu einem Bauernhof zu der Anschrift, die wir von einem Soldaten hatten, der dort zu Hause war. Seine Mutter freute sich riesig über unsere Ankunft, denn so bekam sie nach langer Zeit mal wieder ein Lebenszeichen von ihrem Sohn, auch wenn es schon ein paar Wochen alt war.


Als erstes bat sie uns, ein Bad zu nehmen. Offensichtlich haben wir nach der langen beschwerlichen Reise ziemlich gestunken. Dann bekamen wir etwas zu essen und durften in einem richtigen Bett schlafen. Das stand in einer Kammer, in der sich außer dem Bett zwei Regale voller Äpfel befanden. Die ganze Kammer duftete wunderbar nach Äpfeln. Kaum hatten wir das Zimmer betreten, griff Thea direkt nach einem Apfel und biss hinein. Ich sagte: „Thea, das macht man nicht. Das ist gestohlen.“ Aber Thea aß weiter und meinte: „Es wird alles gegessen. Nur den Stiel kannst du wegwerfen.“ Also aß ich auch einen Apfel. Schließlich hatte ich gelernt, dass man alles essen durfte, wenn man unterwegs war.


Arbeit auf dem Bauernhof

Wir blieben nur ein paar Tage auf diesem Hof. Wir hatten die Aufgabe, Steine auf Feld und Wiese zu beseitigen. Wir versuchten, in der Nähe von Bad Wörishofen Arbeit zu finden. Ich hatte aber von Landwirtschaft wenig Ahnung und fühlte mich überfordert.


Ungefähr in diese Zeit fiel das Kriegsende, und zwar ein paar Tage vor meinem 15. Geburtstag. Wir erfuhren davon durch die Bauern. Die Menschen waren froh, dass der Krieg endlich vorbei war, betrachteten aber die amerikanischen Soldaten (3) mit großer Skepsis. Thea und ich konnten uns mit den Soldaten unterhalten, weil wir in der Schule Englisch gelernt hatten. Ich bekam von ihnen sogar eine Tafel Schokolade, nachdem ihnen Thea von meinem Geburtstag erzählt hatte. Das war eine tolle Überraschung! Die Amerikaner blieben nicht lange in unserem Dorf, und das Dorfleben wurde wieder ganz normal.


Ich bekam Arbeit bei einer Frau, deren Mann Sattler und noch in russischer Gefangenschaft war. Sie hatte Kühe, Schweine, Hühner und natürlich ein Plumpsklo und somit Arbeit die nicht nur eklig, sondern auch besonders schwer war.

Arbeit gab es genug, aber kein Geld, nur Kost und Logis. Thea musste auch schwer arbeiten, bekam dafür aber 10 Mark im Monat, glaube ich. Sie war auf einem größeren Bauernhof mit Pferden und viel Land im bayerischen Schwaben.

In dieser Zeit gab es nicht einen freien Tag. Es ging früh los, wenn das Vieh wach war, und die Arbeit hörte erst auf, wenn abends die Milch in die Molkerei gebracht worden war. Dann war es schon etwa 20 Uhr. Es gab noch Abendbrot, und dann ging man ins Bett, denn man musste ja wieder früh aufstehen. Nur sonntags durften wir in die Kirche und hatten nachmittags frei. Am liebsten waren wir bei Theas Arbeitgeberin. Die Bäuerin war besonders nett und mütterlich zu uns. Selbst hatte sie keine Kinder.

Wir machten das Beste daraus

Thea konnte geschickt mit Stoffen umgehen, das sah wie Bäuerin und stellte ihr ihre Nähmaschine zur Verfügung. Sie nähte schwarze Röcke für uns, für mich einen Trägerrock. Dazu nähte sie weiße Blusen. Den Kragen und die Puffärmelchen bestickten wir mit einem roten Faden. Aus einem rosa-geblümten Bettbezug, den die Bäuerin Thea geschenkt hatte, nähte sie sich ein Dirndl. Wir fühlten uns todschick.


Symbolfoto: Pexels/Pixabay

1946 wechselte ich den Arbeitsplatz und kam zu einer Familie im selben Ort in der Nähe der Molkerei. Frau Sch. erwartete ein Baby. Weil sie so bäuerlich-altmodisch gekleidet war, kam mir die Frau uralt vor, wahrscheinlich war sie es aber nicht.


Dann fand uns unser Bruder Gotthard, der wissen wollte, ob es uns gut ging und wie es uns ergangen war. Durch das Rote Kreuz (4) hatte er erfahren, wo meine Eltern waren. Die wiederum hatten durch das Rote Kreuz gehört, wo wir, Thea und ich, lebten. Sie schrieben uns einen Brief, dem ein Foto beigefügt war. Meine Eltern sahen darauf so alt und verhärmt aus, dass wir erschraken. Gotthard machte sich wieder auf den Weg zurück zu den Eltern in Sachsen. Thea und ich konnten nicht so ohne weiteres von einer in die andere Zone ziehen. Man brauchte eine Zuzugsgenehmigung, die meine Eltern nun beantragten. Umgekehrt wäre es ganz unmöglich gewesen, denn Bayern nahm keine Flüchtlinge mehr auf.

Es dauerte bestimmt ein halbes Jahr, bis Thea und ich nach Sachsen ziehen durften. Im Mai 1947 bekamen wir endlich die Zuzugsgenehmigung.


Nach Hause zu den Eltern in Sachsen und Thea lernt Hans kennen

Meine Eltern wohnten in Schmölln (5) in einer kleinen Zweizimmerwohnung mit Küche. Meine drei kleinen Geschwister waren noch in Polen bei Verwandten. Vater und Mutter hatten sie schweren Herzens bei Onkel und Tante gelassen, als das Kriegsende kam und meine Tante meinem Vater riet, Oberschlesien sofort zu verlassen, da es für ihn gefährlich werden könnte.

Es ging dabei um seine Entnazifizierung (6), was dann auch recht schnell vonstatten ging. In Schmölln hatten die Eltern kein Einkommen, als wir bei ihnen eintrafen. Mutter bastelte Papierblumen in Heimarbeit, ich strickte für eine Firma Pullover und Jacken für Herren, und Thea, die zwischenzeitlich zu einer Familie nach Salzenforst in der Nähe von Bautzen gegangen und dort auf dem Bauernhof gearbeitet hatte, war wieder zurückgekehrt und fertigte aus Silberdrahtspiralen Ketten und Armbänder. Bei der Arbeit sangen wir. So hielten wir uns über Wasser. Zum Gottesdienst gingen wir sonntags ins Nachbardorf Demitz-Thumitz. Bei einer solchen Gelegenheit hat Thea ihren späteren Mann kennen gelernt, den Hans. Er war als Neulehrer ausgebildet worden, kam ursprünglich aus dem Sudetenland. Die Flüchtlinge haben zu dieser Zeit sehr zusammen gehalten. Sie waren nie irgendwo wirklich willkommen. Das ist heute nicht anders.


Es fehlte damals an allem. Wir hatten ständig Hunger und haben Beeren und Pilze gesammelt, Ähren und Kartoffeln „gestoppelt“ und Holz aus dem Wald geklaut. Die Beeren wurden zum Teil bei Bauern gegen Kartoffeln oder Milch eingetauscht.


Symbolfoto: LUM3N/Pixabay

Ab in den Westen – aber Thea heiratet Hans in Sachsen

Erst bekam mein Vater eine Lehrerstelle in Herongen in der Nähe der holländischen Grenze, dann in Wallrath bei Grevenbroich am Niederrhein mit einer entsprechenden Wohnung. Gotthard, Thea und ich erhielten jetzt die Zuzugsgenehmigung und konnten von Sachsen nach Nordrhein-Westfalen einreisen.


Thea hatte ja bereits die Mittlere Reife und wollte Kindergärtnerin werden. Sie ging nach Aachen, eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, um dern Haushalt für drei Damen zu führen. Es waren drei Akademikerinnen: eine Gynäkologin, eine Stadträtin und eine Pädagogikprofessorin, für die Thea praktisch rund um die Uhr tätig war. Die Pädagogin erkundigte sich auf Bitten meiner Schwester an der Pädagogischen Akademie, ob ihr Verlobter Hans als Lehrer in Westdeutschland arbeiten durfte. Die Antwort war enttäuschend. Hans hätte ein völlig neues Studium absolvieren müssen, seine Lehrerausbildung wurde hier nicht anerkannt. Deshalb konnte Hans nicht in den Westen kommen – auch, weil er es seiner Mutter nicht zumuten wollte, die Heimat zu verlassen.


Am 16. April 1952 heiratete dann meine Schwester Thea ihren Hans in Sachsen. Meiner Mutter ging es zu der Zeit gesundheitlich nicht gut. Aber ich hatte ja Zeit, konnte deshalb meiner Schwester helfen, alles zu transportieren, was sie nach Sachsen mitnehmen wollte. Es war ein Wäschekorb mit Lebensmitteln, zum Beispiel Rotkohl, Plätzchen, Heringe etc. Thea und Hans hatten ihre Beziehung über einen regen Briefwechsel aufrecht gehalten. Die Hochzeit wurde bei unserem Bruder Gotthard gefeiert, der inzwischen auch verheiratet war und schon zwei Söhne hatte.


Wohnen mit der Schwiegermutter

Thea zog dann in die kleine Wohnung, die Hans mit seiner schon alten Mutter bewohnte. Er war ein Nachzügler und entsprechend verwöhnt. Das war für Thea nicht einfach, zusammen mit der Schwiegermutter in einem beengten Haushalt zu leben. Insgesamt bekamen Thea und Hans fünf Kinder. Eine Ausbildung zu machen, war für Thea nicht möglich. Ihre Bewerbungen wurden abgelehnt, weil sie aus dem Westen kam. Sie fand immer mal hier und da einen kurzfristigen Job, aber nie etwas Festes. Darunter hat sie gelitten.


Thea starb im August 2017 im Alter von 89 Jahren.

Theas Kinder

Alle lernten „nur“ einen Handwerksberuf, obwohl sie alle in der Schule mehr hätten erreichen und dann studieren können.

  • Theas ältester Sohn Martin wurde Elektriker, heute führt er durch Demitz-Thumitz, ein Granitdorf, und hält Vorträge. Daneben ist er noch Bürgermeister.

  • Norbert, der zweitälteste Sohn, ist Installateur. Seine Ausbildung schloss er als Bester seines Jahrgangs ab. Er hat bei einer privaten Firma gelernt und bis zum Rentenalter dort gearbeitet.

  • Maria, Theas einzige Tochter, hatte die Möglichkeit, das Abitur nachzuholen und studierte Ökonomie.

  • Markus, der nächste Sohn, hatte als Kind einen Rodelunfall und sich dabei die Hüfte ausgerenkt. Dadurch ist ein Bein etwas kürzer als das andere. Weil er zur Jugendweihe gegangen war, durfte er zum Gymnasium, machte sein Abitur, bekam aber trotz mehrerer Bewerbungen keinen Studienplatz, vermutlich, weil er engen Kontakt zur Kirche unterhielt. Er machte eine Ausbildung zum Krankenpfleger, bekam danach einen Studienplatz und ist jetzt Kinderarzt.

  • Theas jüngster Sohn, Johannes, ist Automechaniker geworden. Als er wegen einer schweren Operation seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte, arbeitete er einige Jahre lang als Arbeitsvermittler für die Agentur für Arbeit.

Mein Rückblick

Wenn ich heute auf mein Leben zurückblicke, muss ich sagen, dass ich ein erfülltes Leben hatte. Ich bin zufrieden, denn ich habe auch schwierige Lebenssituationen gut gemeistert. Ich bin gesund geblieben, sogar in der schlechten Zeit in Bayern bekamen Thea und ich keine Krankheiten. Wir haben niemals einen Arzt gebraucht, nur einmal den Zahnarzt. Zwar entwickelte sich unser Leben nicht so, wie wir es uns in den frühen Jugendtagen ausgemalt hatten, denn wir wollten beide studieren. Aber zum Glück vergisst man die unglücklichen Zeiten und Erlebnisse rasch, deshalb überwiegen in der Erinnerung die guten Ereignisse.


Alle Quellen: wikipedia

(1) Ratibor ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Schlesien (heute Racibórz). Sie liegt in Oberschlesien an der oberen Oder, etwa 23 Kilometer westlich von Rybnik und rund 60 Kilometer südwestlich von Kattowitz. Im Süden verläuft die Grenze zu Tschechien.

(2) Als Zweiter Weltkrieg (1.9.1939 – 2.9.1945) wird der zweite global geführte Krieg sämtlicher Großmächte im 20. Jahrhundert bezeichnet. In Europa begann er mit dem von Adolf Hitler befohlenen Überfall auf Polen. …. Im Kriegsverlauf bildeten sich militärische Allianzen, die als Achsenmächte und Alliierte (Anti-Hitler-Koalition) bezeichnet werden. Hauptgegner des nationalsozialistischen Deutschen Reiches waren in Europa das Vereinigte Königreich mit dem … Premierminister Winston Churchill an der Spitze sowie (ab Juni 1941) die unter der Diktatur Stalins stehende Sowjetunion. … Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht endeten die Kampfhandlungen in Europa am 8. Mai 1945; die beiden Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki führten zur Kapitulation Japans am 2. 9.1945. … Über 60 Staaten auf der Erde waren direkt oder indirekt am Weltkrieg beteiligt, mehr als 110 Millionen Menschen trugen Waffen.

(3) Die amerikanische Besatzungszone … war eine der vier Besatzungszonen, in die Deutschland westlich der Oder-Neiße-Linie von den alliierten Siegermächten im Juli 1945, rund zwei Monate nach der deutschen Kapitulation und dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa aufgeteilt wurde. Sie unterstand der US-Militärregierung und endete nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland mit dem Inkrafttreten des Besatzungsstatus am 21. September 1949.

(4) Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) rettet Menschen, hilft in Notlagen, bietet Menschen eine Gemeinschaft, steht den Armen und Bedürftigen bei und wacht über das humanitäre Völkerrecht - in Deutschland und in der ganzen Welt. Die Geschichte des DRK ist über 150 Jahre alt.


(5) Schmölln ist eine Stadt im thüringischen Landkreis Altenburger Land, dem Bundesland Thüringen. [zurück]


(6) Als Entnazifizierung wird die ab Juli 1945 umgesetzte Politik der Vier Mächte bezeichnet, die darauf abzielte, die deutsche und österreichische Gesellschaft, Kultur, Presse, Ökonomie, Justiz und Politik von allen Einflüssen des Nationalsozialismus zu befreien. Deutschland und Österreich sollten umfassend demokratisiert und von Militarismus befreit werden. Vordringliche Ziele waren die Auflösung der NSDAP und der ihr angeschlossenen Organisationen sowie die Einziehung ihres Vermögens … außerdem die Verfolgung von Kriegsverbrechen. … Es ging vor allem darum, belastete Personen aus ihren Ämtern zu entfernen, zu bestrafen und zur Wiedergutmachung zu verpflichten. ...

Auszug aus „Mittendrin – Das Leben der Barbara D.", erzählt von Barbara D., aufgeschrieben von Rosi A. (2017), bearbeitet von Barbara H. (2023)

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