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Krieg beendet, doch das Flucht-Drama endet nicht



Fluchtpunkte

Der Zweite Weltkrieg war 1945 für Deutschland verloren. Nach meiner abgebrochenen Bäckerlehre in Gumbinnen/Ostpreußen sahen meine Familie und ich nur eine Möglichkeit zu überleben: flüchten.

Wir hatten Angst vor den anrückenden Russen, hatten Tieffliegerangriffe überlebt und waren teils mit Pferdewagen und der Eisenbahn unterwegs. Im Kreis Jadaun wurden wir in eine dreckige Unterkunft gewiesen, in der wir es kaum aushalten konnten. Dann haben uns die Polen aus Pommern (1) ausgewiesen.

Viele Flüchtlinge hatten die Richtung Berlin eingeschlagen. Unterwegs hatten wir Hunger ohne Ende, kein Geld und kamen tatsächlich bis nach Berlin. Dann sollten wir mit dem Zug wieder zurück nach Schwerin (2) fahren, doch unterwegs ergab sich die Möglichkeit, nach Hinterpommern (3) auszureisen. Diese Chance nahmen wir wahr; eigentlich wollte man uns ja nirgends haben. In Alt Schlawe (4) ließen wir uns nieder.

Erstmals wieder etwas sicher und wie Zuhause fühlen

In Alt Schlawe habe ich schließlich auch wieder eine Lehrstelle als Bäcker gefunden und mit der Arbeit in diesem Betrieb ging ein totaler Wandel in mir vor. Während ich mich in Gumbinnen wie ein Leibeigener gefühlt hatte und auch so behandelt wurde, traf ich hier nun auf das genaue Gegenteil.

Der Bäckermeister hatte drei Kinder, eine Tochter von zwölf Jahren und zwei Jungen, wobei der eine noch sehr jung war. Ich fühlte mich wie zu Hause, wurde ich doch wie ein Mensch behandelt. Es war Schluss mit all der Benachteiligung und den ewigen Schikanen. Nach der Arbeit lebte ich mit der Familie zusammen in einem Haushalt und geschlafen habe ich in einem Zimmer, genau über dem Backofen. Der Raum war folglich immer schön warm.

Auch meine Familie fand vorübergehend zusammen. Meine Schwester, die zwölf Jahre älter als ich war, schaffte es, uns über das Deutsche Rote Kreuz ausfindig zu machen und ist dann auch zu uns gekommen. Der Bauer, bei dem wir untergebracht waren, war so nett gewesen uns zu helfen. Und so konnten wir meine Schwester mit ihren beiden Kindern, meine Neffen, bei uns aufnehmen, zumal der Jüngste gerade mal zwei Jahre alt war.

Ich war einfach begeistert nach all meinen schlechten Erfahrungen, die ich durchlitten hatte. Aber leider gab es dort noch grausamere Erlebnisse.

Vergewaltigungen, Entführungen und Verschleppung

Eines Tages kamen die Russen einfach ins Haus und haben meine Schwester vergewaltigt. Als sie mit meiner Schwester fertig waren, sind sie an mein Bett gekommen. Sie dachten, ich sei ein Mädchen. Und ich hätte bestimmt das gleiche Schicksal durchlitten. Doch als sie die Bettdecke anhoben und mich ansahen, haben sie von mir abgelassen.

Ich hatte jedoch panische Angst und traute mich nicht mal zu schreien, was mir wohl das Leben gerettet hat. Die Angst blieb jedoch und sie war lange Zeit mein Begleiter. Meine Mutter hatte schon vorher auf unserer Flucht das gleiche Schicksal durchlitten. Da sind die Soldaten auf der Straße über sie hergefallen, nachdem sie meine Mutter brutal vom Wagen geholt hatten.

Die Russen waren ohnehin nicht zimperlich, wenn sie mit den Flüchtlingen und den Besiegten zu tun hatten. So kamen hin und wieder noch mal Russen auf den Hof und wollten dies und jenes haben. Aber sie kamen nicht mehr mit der Regelmäßigkeit der ersten Zeit, obwohl die Straßen immer noch voller Russen waren.

Auch von meinen Klassenkameraden sind in dem Zusammenhang einige verschleppt worden und nie mehr heimgekehrt. Das habe ich von unserem Küchenfenster mehrfach beobachtet und ich lebte in ständiger Angst, auch ein Opfer dieser Brutalität zu werden.

Meine Angst war durchaus nicht unberechtigt, denn irgendwann kam dann der Hammer: Zwei oder drei Russen kamen in unser Haus, zeigten auf mich und sagten: „Du kommst mit!“. Ich hatte furchtbare Angst und wusste nicht, was ich machen sollte. Ein Widersetzen war nicht möglich, die Russen waren auch uns Kindern gegenüber nicht zimperlich.

So zogen die Russen – mit mir im Schlepptau – durch weitere Häuser, um sich der Kinder zu bemächtigen, die sie dann in Russland ansiedeln wollten.

In einem der Häuser trafen wir dann auf einige junge Mädchen, die in völliger Panik sofort weggelaufen sind, als sie begriffen, was die Russen wollten. Die Russen jedoch nicht faul, sind direkt aus der Küche, wo wir standen, hinter den Mädchen hergelaufen. Mich hatten sie in dem Moment vollkommen außer Acht gelassen, jedenfalls stand ich auf einmal ganz alleine in der Küche.

Als ich richtig begriff, was geschah, blieb keine Zeit lange zu überlegen. Und so habe ich mich blitzschnell aus dem Staub gemacht, denn mir war klar, dass die Kerle wiederkommen würden.

Weit weg von den Straßen bin ich an einem kleinen Flüsschen, der Riga, entlang gelaufen, um über Wiesen und Äcker nach einem gewaltigen Umweg wieder nach Hause zu kommen. Doch ich war schon so clever, nicht ins Haus zurückzukehren. Ich musste damit rechnen, dass die Russen zurückkehren würden, um mich erneut zu holen. Zum Glück kannte ich mich in der Gegend aus wie in meiner Westentasche. Und so bin ich von hinten, über Bäume und Sträucher auf eines der Gebäude geklettert.

Hier habe ich mich auf einem der Flachdächer so postiert, dass ich einen optimalen Blick auf den Hof hatte, ohne jedoch selbst gesehen zu werden. So habe ich fast den ganzen Tag auf einem Dach zugebracht und bin erst, als es lange dunkel war, vorsichtig herunter geklettert. Dann habe ich mich ins Haus gestohlen, wo sich meine Familie überglücklich zeigte, dass der verlorene Sohn unversehrt zurückgekommen war.

Die Besatzer sind entgegen meiner Angst nicht mehr zurück gekommen, um mich zu holen. Dass ich aber in ständiger Wachsamkeit lebte, kann man sich ja leicht vorstellen. Während unseres Aufenthaltes in Alt Schlawe ist dann auch mein Vater wieder zu uns gestoßen, als seine Zeit beim sich auflösenden Volkssturm vorbei war. So hatten wir uns erst ein wenig eingelebt und waren froh, uns wieder gefunden zu haben.

Trakehner Pferde wurden nach Russland transportiert

Etwas später begannen die Russen, die Kriegsbeute ins russische Reich zu transportieren. In unserem Fall ging es um die edlen Trakehner Pferde, die die Besatzer fortschafften. Die Trakehner Pferde waren in unserer Heimat in Ostpreußen zu Hause. Das weltbekannte Trakehner Gestüt (5) lag nur etwa zehn Kilometer östlich von Gumbinnen. Ich wollte es immer mal besuchen, aber irgendwie hatte das nie geklappt.

Die Russen hatten diese Tiere konfisziert und in kleinen Gruppen von vier bis sechs Tieren zusammengebunden, und diese mussten dann zum Verladen auf die Eisenbahn gebracht werden. Die Besatzer wussten sehr genau, dass es sich bei den Pferden um besonders edle Tiere handelte und dass diese eine besondere Pflege brauchten, die sie als Soldaten nicht gewährleisten konnten. So nahmen sie kurzer Hand die Stallburschen und Mädchen zur Betreuung der edlen Tiere mit, ob diese wollten oder nicht. Diese entführten jungen Menschen sind dann auch nicht mehr aus Sibirien, und was weiß ich woher, wieder gekommen.

Und weiter auf der Flucht

Doch unsere Odyssee ging weiter, denn die Polen haben uns auch wieder rausgeworfen, und das Fluchtdrama schien nicht enden zu wollen.

Viele Menschen waren sofort bereit, sich wieder auf die Flucht zu begeben, nur mein Vater und ich nicht. Er war immer ein vernünftiger Realist Wir erkannten, dass bei einer erneuten Flucht nichts Vernünftiges herauskommen würde. Andererseits war die Angst allgegenwärtig, besonders bei den Frauen und Kindern. Und so machten wir uns erneut auf den Weg nach Irgendwo. Gekommen sind wir bis nach Pustamin, nur etwa 15 Kilometer weit weg von Alt Schlawe – wir waren auch nur drei Tage unterwegs. Man kam ja nicht richtig vorwärts, zumal alles voller Menschen war und uns auch die Russen begegneten, die auf dem Weg nach Berlin waren und mit ihren LKW und Pferdewagen die Straßen verstopften. Uns Flüchtende haben sie zumeist in Ruhe gelassen, zumal wir entgegengesetzt wieder in Richtung Alt Schlawe, unterwegs waren.

Dennoch gab es unter den Russen einige, die besoffen und somit gefährlich waren. Sie machten sich einen Spaß daraus, wahllos in der Gegend herumzuballern, egal, wohin sie schossen und wen sie trafen. Eine dieser verirrten Kugeln von einem der besoffenen Russen hat uns dann, 30 Meter vor unserem Haus in Alt Schlawe, durch einen Querschläger eines der Pferde vor dem Wagen weggeschossen. Der Gaul war sofort tot, und wir hatten größte Mühe, das tote Pferd aus dem Geschirr zu bekommen und den Wagen mit dem verbleibenden Pferd auf den Hof zu fahren. Das letzte Pferd wurde uns dann aber auch noch gestohlen.

Es blieb uns auch rein gar nichts erspart. Der Schock und die Angst über das Erlebnis waren nachhaltig und groß, denn so ein Querschläger hätte auch einen von uns treffen und töten können.

Bevor wir uns erneut auf den Weg gemacht und Haus und Hof verlassen hatten, wurden die Kühe heraus auf die Wiesen gelassen und die Schweine von uns noch mal gefüttert. Bei Pustamin gab es eine Meierei und der Besitzer hatte, als die Russen kamen und alles mitnahmen, was sie kriegen konnten, in einem Kellerboden große Käseräder versteckt, die er uns gab, damit sie nicht doch noch den Russen in die Hände fallen würden. Da wir ohnehin immer Hunger hatten, waren wir für die Abwechselung mehr als dankbar.

Irgendwann hieß es dann, dass wir nach Schwerin ausreisen mussten. Und so wurde die Familie mit vielen anderen Leidensgefährten in alte, verdreckte Viehwaggons geladen und nach Schwerin gekarrt. Dort wurden wir auf offene LKW verladen, um uns ins Umland von Schwerin nach Wunow zu bringen, wo man uns erneut einquartierte.

Als wir von den LKW stiegen und uns umschauten, sagte mein Vater zu mir: „Jung, wir sind am Arsch der Welt gelandet!“. Und er hatte verdammt Recht mit seiner Aussage, die von ganzem Herzen kam. Hier war es noch schmutziger als in unserem letzten Dorf. Wir merkten sehr schnell, dass die Menschen in Pommern viel freundlicher zu uns gewesen waren, während wir hier im Mecklenburgischen wie Dreck behandelt wurden. Letztendlich wollte man uns auch hier nicht haben.

Familienzusammenführung durch das Rote Kreuz

Erfreulich in dieser trostlosen Zeit war, dass meine Schwester endlich den Aufenthaltsort ihres Mannes ausfindig machen konnte. Auch in diesem Fall wurde mit Hilfe des Roten Kreuzes mein Schwager in Bargteheide/Schleswig-Holstein gefunden. Er hatte sich im Krieg eine schwere Beinverletzung eingehandelt, die ihn zeitlebens behinderte.

Meine Schwester ist dann nach Antragstellung aus der DDR mit ihren Kindern zu ihrem Mann nach Bargteheide zurückgekehrt. Dort hat meine Schwester dann noch einen Sohn bekommen, sie ist aber kurz nach Kriegsende verstorben. Sie ist letztlich an allem was sie im Krieg erleben musste, zerbrochen und daran zu Grunde gegangen. Heute leben nur noch meine drei Neffen da oben. Leider ging der Kontakt verloren.

Enteignete Bauern in der DDR

Schwerin, das damals zur DDR gehörte, war 30 Kilometer von Wunow entfernt, eine Verkehrsanbindung gab es nicht. Wollte man nach Schwerin, war man den ganzen Tag unterwegs. Und so wurde es auch mit der Ausbildung oder einer Arbeitsaufnahme ausgesprochen schwierig.

Mir blieb nichts anderes übrig, als in den Sommermonaten in einem Torfbetrieb als Torfstecher zu arbeiten. Auch das war ein Knochenjob. Aber ich war jung und Torf wurde gebraucht, da der Torf vielseitig einsetzbar war und gut brannte. Diese Arbeit war aber nicht das, was ich wollte und lange habe ich das auch nicht gemacht, das Leben hatte anders entschieden.

Das System der DDR hat schon früh damit begonnen, die Bauern zu enteignen. Es musste das angebaut werden, was von der LPG (6) aus vorgeschrieben wurde. So mussten die Bauern einen ganzen Sommer alle nur Tomaten anbauen, und es gab folglich Tomaten im Überfluss, die keiner haben wollte und die dann auf dem Müll landeten. Dass so eine Betriebswirtschaft nicht zielführend war, wurde nicht nur den Bauern schnell klar.

Die Bauern wurden systematisch kaputt gemacht, denn sie hatten unter anderem eine bestimmte Fleischmenge abzuführen. Das hatte zur Folge, dass die Bauern die jungen Kälber abgenommen bekamen und so keine weiteren Rinder aufgezogen werden konnten. Die Bestände schrumpften. Durch die Überalterung des Viehbestandes bei den Bauern gaben viele völlig desillusioniert letztlich auf. Das System haben natürlich nicht alle Bauern so ohne weiteres mitmachen wollen. Sie haben bei Nacht und Nebel die Höfe im Stich gelassen, um dem Sozialismus zu entkommen.

Als junger Mensch konnte ich erst überhaupt nicht begreifen, wie die Leute so einfach die Heimat freiwillig aufgeben konnten. Aber die Menschen hatten die Unterdrückung des Systems schon erkannt und 1949 war es noch relativ leicht, in den Westen zu gelangen. Das war noch vor dem Mauerbau.

Ich erfuhr, dass in der DDR junge Männer rekrutiert werden sollten, die dann nach Aue Annaberg in Sachsen transportiert wurden, um in den dortigen Bergwerken für die Russen Uran abzubauen. Das war auch ein Job, den keiner machen wollte, zumal gegen den Willen der Betroffenen. Die Leute, die am Wochenende aus den Bergwerken nach Hause kamen, sahen zum Gotterbarmen aus und ich wusste sofort, das machst du nicht mit. Ich wusste, ich wäre einer der Nächsten, die in diese unsäglichen Bergwerke einfahren sollten. Da habe ich mich aus der Not heraus entschlossen, dass das nichts für mich ist, verabschiedete mich von meinen Eltern und bin überstürzt rüber in den Westen. Meine Eltern haben dann noch eine ganze Weile in Schwerin weiter gelebt, bis zum Tod meines Vaters, den wir letztlich in Schwerin beerdigt haben.

Dieser Krieg und seine Folgen haben der Familie viele Tote beschert und den Hinterbliebenen die Hoffnung zerstört. Meine Brüder waren Soldaten. Zwei meiner älteren Brüder sind aus Russland nicht zurück gekommen. Der erste Bruder starb 1942 auf der Halbinsel Krim in Sewastopol und ein anderer ist ebenfalls kurz darauf gefallen. Ein weiterer Bruder ist aus der Gefangenschaft zwar zurückgekehrt, hatte jedoch ein amputiertes Bein. Er fand in Fulda eine neue Heimat, wo er noch länger gelebt hat und ich ihn hin und wieder besuchte – aber er ist zwischenzeitlich auch verstorben.

Es gab für mich also eine weitere Flucht, und zwar 1949 in Richtung Bundesrepublik Deutschland, in den Westen, nach Krefeld im Bundesland Nordrhein-Westfalen ...

(1) Pommern ist eine Region an der südlichen Ostseeküste zwischen der Mecklenburgischen Seenplatte im Westen und der Weichsel im Osten. Der Teil westlich der Oder wird Vorpommern genannt und gehört (bis auf die Gegend um Stettin) heute zum deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Das östlich der Oder gelegene Hinterpommern wurde – wie auch die Region um Stettin und die anderen Gebiete östlich der Oder-Neiße-Grenze – im Gefolge des Zweiten Weltkriegs zu einem Teil Polens.

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(2) Schwerin ist heute die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern

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(3) Hinterpommern, auch Ostpommern, ist der östlich der Oder gelegene größere Teil Pommerns. Seit den Grenzverschiebungen infolge des (verlorenen) Zweiten Weltkriegs 1945 liegt dieser Teil restlos auf polnischem Gebiet. Hinterpommern bildete zusammen mit dem fast vollständig auf deutscher Seite liegenden Vorpommern die Provinz Pommern. Das Gebiet Hinterpommerns liegt heute überwiegend in der Woiwodschaft Westpommern. Der östliche Teil gehört mit zur Woiwodschaft Pommern.

Die Region Hinterpommern wurde bis 1945 nahezu vollständig von Deutschen bewohnt und gehörte als Teil der preußischen Provinz Pommern bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zum Deutschen Reich. Seither wird diese Region fast ausschließlich von Polen bewohnt.

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(4) Alt Schlawe (heute Slawsko, früher auch Altenschlawe) ist ein Dorf in der Landgemeinde Slawno im Kreis Slawno der polnischen Woiwodschaft Westpommern...

Anfang März 1945 besetzte die Rote Armee ohne Widerstand das Dorf. Beim Beschuss der Stadt Schlawe gingen dann in Alt Schlawe Gehöfte und die Mühle in Flammen auf. Nach Kriegsende wurde Alt Schlawe zusammen mit ganz Hinterpommern von der sowjetischen Besatzungsmacht gemäß dem Potsdamer Abkommen der Verwaltung der Volksrepublik Polen unterstellt. Ab Juni 1945 wurden die Häuser und Höfe von polnischen und ukrainischen Zuwanderern besetzt und übernommen, die anfangs vorwiegend aus Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen. Danach begann die „wilde“ Vertreibung der einheimischen Bevölkerung durch das kommunistische polnische Regime. Viele Alt Schlawer wurden verschleppt oder gelangten erst Ende Dezember 1946 in den Westen.

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(5) Der preußisch-deutsche Kreis Gumbinnen bestand in der Zeit von 1818 bis 1945 im ostpreußischen Regierungsbezirk Gumbinnen. Die Kreisstadt Gumbinnen, heute Gussew, gehört heute zur russischen Oblast Kaliningrad.

Trakehner Pferde stammen ursprünglich aus Trakehnen (Ostpreußen). Die Anfänge der Zucht gehen zurück bis ins 13. Jahrhundert. ... 1839 schenkte König Friedrich Wilhelm das Gestüt seinem Sohn, dem Kronprinzen Friedrich, der im Jahr darauf König wurde. … Das Gestüt wurde zur wichtigsten Quelle für Preußens Hengste und erwarb schnell den Ruf, elegante und ausdauernde Kutschpferde zu züchten. … Die Zucht in Ostpreußen brach 1945 mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges vollständig zusammen. Lediglich ein kleiner Bestandteil der ostpreußischen Pferde aus Privatzuchten erreichte mit Flüchtlingstrecks nach monatelanger Flucht das Gebiet der späteren westlichen Besatzungszonen. ...

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(6) LPG ist die Abkürzung für Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft. Sie wurde 1952 noch teilweise freiwillig und später durch die Zwangskollektivierung unfreiwillig ein genossenschaftlicher Zusammenschluss von Bauern und deren Produktionsmitteln sowie anderer Beschäftigten zur gemeinschaftlichen Agrarproduktion in der DDR.

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Alle Quellen: wikipedia

Auszug aus „Jung, wir sind am Arsch der Welt gelandet – oder wie das Leben so spielt“, erzählt von Erich S., aufgeschrieben von Andreas L. (2017), bearbeitet von Barbara H. (2022)

Foto: Stefan Schweihofer/Pixabay

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